21.5.2024

Kein Ticket für Hannah Reif - Frauen Zweier verpasst letzte Chance auf Startplatz bei Olympia

Die "Final Olympic Qualification Regatta" kurz FOQR ausgetragen in Luzern ist die vielleicht härteste Regatta im ganzen Olympiazyklus - zumindest mental. In jeder Bootsklasse gibt es noch zwei letzte Tickets für die olympischen Spiele zu errudern. Die Läufe sind absolut top besetzt, die Konkurrenz ist hart, die Rennen eng und es zählen nur die Plätze 1 und 2.

Lange haben sich Hannah Reif und ihre Partnerin Lena Sarassa (Krefeld) auf diesen Tag vorbereitet, alles haben sie gegeben. Von mehrwöchigen Trainingslagern im Winter, über nationale Qualifikationen und erste internationale Rennen auf dem ersten Weltcup und der Europameisterschaft. Auch wenn die beiden national mit Abstand das schnellste Boot der Frauen Riemenmannschaft sind, war nach den internationalen Wettkämpfen bereits absehbar, dass die Qualifikation für Olympia schwierig werden würde. Umso vielversprechender sind die beiden Studentinnen am Sonntag dann in ihren Wettkampf eingestiegen, wo sie im Bahnverteilungsrennen einen, so konnte man meinen, eng umkämpften zweiten Platz erruderten. Ein Bahnverteiliungsrennen findet immer dann statt, wenn es nicht mehr als 6 Meldungen für die Bootsklasse gibt, kein Boot scheidet aus, man muss nicht einmal mehr teilnehmen. Jeder kann so schnell er möchte die Strecke runterfahren. Lediglich die Bahnen werden nach dem Ergebnis dieses Testrennens zugeordnet. Und darum ist es auch immer schwierig Ergebnisse der Bahnverteilungsrennen beurteilen zu können. Einige Teams pokern schlichtweg und fahren lockerer als andere, die bereits bei diesem Test alles geben. In Vor- und Zwischenläufen wird auf internationalem Nivau inzwischen fast immer voll gefahren, aber bei diesem besonderen Fall ist das absolut nicht gesichert. Und so ergab es sich, dass die Ausgangslage für das heutige Finalrennen zwar optimal war, das Rennen dann aber alles andere als rund lief.

Vom Start weg gestaltete sich der Rennverlauf völlig anders als am Sonntag. Das deutsche Boot lag bereits auf den ersten 500m weit von den Qualifikationsplätzen entfernt und erreichte diese während des gesamten Finales auch nicht mehr. Die letzten zwei Tickets für die olympischen Spiele in Paris sicherten sich Dämemark und Neuseeland. Deutschland wurde Sechste.

Die Enttäuschung über den verpassten Platz ist nun sicher groß, vor allem weil auch der Kontakt zu einem Qualiplatz zu keinem Zeitpunkt im Rennverlauf erreichbar schien.

Wir wünschen den beiden Sportlerinnen erstmal eine gute Erholung und werden vielleicht in den kommenden Wochen die Möglichkeit bekommen, eine Einschätzung zu erhalten.

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Katrin Thoma

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