Mit Bestürzung und großer Trauer haben wir vom plötzlichen Tod unseres Ruderkameraden Sebastian Baus erfahren. Ein Nachruf von Ralf Hollmann, der von 2007 bis 2013 sein Trainer war:
Fassungslos hat uns die Nachricht vom Tod unseres Germanen Sebastian Baus gemacht. Am 29.12.2022 verstarb er nach kurzer Krankheit im Alter von nur 37 Jahren. Sebastian war seit über 15 Jahren Mitglied in der Germania und ruderte im Top-Team des Vereins zwischen 2007 und 2013 und war WM-Teilnehmer 2008 in Linz.
Seine eigentlichen sportlichen Wurzeln lagen in Hanau und beim RC Möve Großauheim, für die er zahlreiche DJM- und U23 DM- Medaillen erruderte, ausschließlich im Skullbereich. Im Übergangsbereich zu der offenen Klasse schloss er sich im Jahr 2007 der starke Trainingsgruppe der Germania an und hatte mit dieser wunderschöne Erlebnisse, u.a. in den Trainingslagern in Israel, wo er sogar am Neujahrstag 2010 das Radrennen um den See Genezareth gewann. Er schwärmte noch Jahre später von diesen Erfahrungen und den Erinnerungen an ein faszinierendes Land, an eine Radtour vom See Genezareth bis zum Roten Meer, komplett durch die Wüste, die das Top-Team damals organisierte.
Leistungssportlich war der Höhepunkt 2008, als er im Team um den LM4x war, der an der Germania für die offene Weltmeisterschaft in Österreich trainierte. Am Ende war er zwar „nur“ Ersatzmann, aber diese Ereignisse rund um die WM und deren Vorbereitung waren ein toller Erfolg und prägten ihn sehr. Sebastian war nie ein Mensch der vielen Worte, er ließ Andere reden, ihm war es immer völlig egal woher die Menschen, mit welchem Background auch immer, kamen. Er verkörperte die Werte des Ruderns, solange er Leistungssport betrieb. Eiserne Disziplin zeigte er beim Training, zusätzlich absolvierte er die täglichen Radfahrten von Großauheim zum Training nach Frankfurt und zu seiner Arbeitsstätte der Firma Siemens in Fechenheim. Teamgeist und Fairness waren ihm immer wichtig und auch nach dem Ende des Leistungssports war er fast täglich an der Germania und engagierte sich in unterschiedlichen Gruppen des Vereins.
Dass er nun in der Blüte seines Lebens aus diesem gerissen wurde, ist für uns alle ein tiefer Schock und unsere Gedanken gehen an seine Familie, welcher wir die notwendige Kraft wünschen.
Er wird immer in unseren Erinnerungen bleiben.
Ralf Hollmann