Unser Meisterruderer der Germania und Ehrenmitglied Wolfgang Glock ist an Ostern im Alter von 81 Jahren nach schwerer Krankheit im Kreise seiner Familie verstorben. Für uns Ruderer war Wolfgang eine ganz besondere Persönlichkeit – menschlich und sportlich. Viele von uns in der Ruderwelt verbinden mit ihm eine lebenslange Freundschaft und haben viele gute Erinnerungen aus verschiedensten Lebensphasen mit ihm. Wolfgang war sein ganzes Leben beim Rudern äußerst aktiv. Und das bis in die letzten Jahre noch – solange die Krankheiten ihm das noch möglich machten.
Wolfgang Glock kam durch seinen Vater Oskar – ebenfalls ein berühmter Meisterruderer der Germania – als Jugendlicher zur Germania und war schon bald in einem sehr guten Jugendachter mit Detlef Damboldt, Lutz Ulbricht, Franz Schuh und anderen erfolgreich. Trainer war damals unser Ehrenmitglied Hans Niederee. Durch einen Schulaufenthalt in der Schweiz fand er jedoch schon bald zum Skullen in einem nagelneuen Einer der bekannten Schweizer Bootswerft Stämpfli.
Wolfgang wurde schon ganz jung Germaniamitglied und blieb es 70 Jahre bis zu seinem Tod.
Wolfgang erzielte viele hervorragende Siege, meist im Einer und Doppelzweier, war aber auch im Riemenrudern – so im Stadtachter in Paris erfolgreich. Er war mehrfach Deutscher Meister im Einer und Doppelzweier – z. B. mit dem auch schon verstorbenen Ruderkamerad Udo Hild. Er hat für Deutschland 1968 in Mexiko im Doppelzweier bis in den Endlauf gerudert.
Wolfgang vereinigte so viele Tätigkeiten und Aktivitäten für unsere Germania und ganz allgemein in seiner Person, dass diese hier sicher nicht alle vollständig aufgezählt werden können:
Nach seiner aktiven Zeit als Rennruderer war er einige Jahre Sportvorstand der Germania und gab seine umfangreichen rennsportlichen Erfahrungen an die jüngeren Aktiven weiter.
Das gleiche gilt für ihn als Mitglied des Ältestenrats, in dem er einige Jahre mitwirkte.
Viele Jahre war Wolfgang auch beim Mastersrudern im In – und Ausland bei Regatten sehr aktiv und erfolgreich dabei. In diesem Zusammenhang sagte er bisweilen, dass er nur durch das Rudern die Kraft hatte, sein nicht immer sorgenfreies Leben zu meistern. Er hat darin nicht nachgelassen, bis die Krankheit ihn dann doch besiegte.
Auch beim montäglichen Achterrudern im sog. Traditionsachter haben wir häufig bis fast zuletzt mit ihm zusammen rudern können und beim sich anschließenden gemeinsamen Mittagessen über die Dinge des Lebens zusammen sprechen können.
Prof. Dr. Hans Georg Reinke
Unser bleibender Eindruck ist:
Wolfgang war ein besonders hervorragendes Vorbild für viele in der Germania und darüber hinaus. Er war eine ganz ausgezeichnete, immer bodenständig und bescheiden gebliebene Persönlichkeit, vor der wir uns nur in Trauer verneigen können. Das von Walter von Wietzlow formulierte Credo der Germania: Aus Tradition: Verantwortung- Leistung -Erfolg verkörperte er für uns sichtbar perfekt.
Wir werden uns an ihn immer mit großer Dankbarkeit erinnern und trauern zusammen mit seiner Familie, für die er geliebter Ehemann und später Vater von 2 Kindern gewesen ist. Und mit weiteren Angehörigen.
Am 14. Mai wurde Wolfgang Glock auf dem Oberräder Waldfriedhof im Beisein seiner Familie und zahlreichen Ruderkameraden aus Nah und Fern beerdigt.