27.6.2025

Germania glänzt in Varese: Juliane Faralisch und Theis Hagemeister holen Silber

Der Ruder-Weltcup in Varese brachte für die Frankfurter RG Germania ein herausragendes Zwischenergebnis auf dem Weg zur Weltmeisterschaft in Shanghai: Mit zwei Silbermedaillen, einem vierten Platz, einer Weltpremiere und einem vielversprechenden Debüt sorgten die Germania-Aktiven für sportliche Glanzlichter im deutschen Nationalteam.

Juliane Faralisch überrascht mit Silber – und persönlicher Bestzeit


Die wohl emotionalste und sportlich beeindruckendste Geschichte schrieb Juliane Faralisch im Frauen-Einer. Nur drei Monate nach einem Bänderriss im Handgelenk und einer Reha, die sie größtenteils auf der Radrolle absolvierte, kehrte sie auf das internationale Wasser zurück – und ruderte in Varese zu Silber, mit ihrer dritten persönlichen Bestzeit im dritten Rennen.

Nur die Britin Lauren Henry, die vor knapp zwei Wochen auch Europameisterin werden konnte, war schneller. Doch Faralisch zeigte ein technisch ausgereiftes Rennen, distanzierte das Feld früh und ließ selbst starke Gegnerinnen wie die Chinesin Liu und die Usbekin Prakaten hinter sich.

„Dass die Hand dem Härtetest standhält, war mir wichtiger als jede Medaille. Aber dass es gleich wieder zu Silber reicht, hätte ich nicht erwartet.“, sagte Faralisch nach dem Rennen. Sie dankte Trainer Alexander Usen: „Alex war mit seiner positiven Art und ehrlichem Feedback bei den ersten Rudereinheiten des Belastungsaufbau dabei und hat auch mal dafür gesorgt die Bremse drin zu lassen.“

Silber für Theis Hagemeister im Deutschland-Achter

Theis Hagemeister führte den Deutschland-Achter als Schlagmann durch ein packendes Bord-an-Bord-Duell mit dem Seriensieger Großbritannien – und belegte mit dem DRV-Flaggschiff einen bärenstarken zweiten Platz, nur 0,53 Sekunden hinter Gold. Der Auftritt wurde vom Weltverband World Rowing als „big warning to GB“ kommentiert – Ausdruck des gestiegenen Leistungsniveaus des deutschen Achters. Auch Cheftrainer Marcus Schwarzrock zeigte sich mit der Tendenz hochzufrieden. „Theis wurde ganz knapp Zweiter hinter dem Europameister – ein starkes Rennen und ein echter Schritt nach vorne im Vergleich zur EM“, lobte Sportvorstand Johannes Karg.

Anna Härtl mit Doppelbelastung: Rang vier im Achter – Silber im Mixed-Testlauf

Anna Härtl zeigte in Varese gleich in zwei Bootsklassen, was in ihr steckt. Zunächst ruderte sie mit dem deutschen Frauen-Achter zu einem bemerkenswerten vierten Platz, dabei knapp vor Italien – ein deutliches Zeichen der Leistungssteigerung seit der EM.Die Germania-Ruderin war auch Teil des neu formierten Mixed-Achters, der in einem international stark besetzten Testrennen antrat – und dort auf Anhieb den zweiten Platz hinter den USA gewann. Das Rennen wurde zwar nicht offiziell gewertet, hatte aber große symbolische Bedeutung: Der Mixed-Achter soll perspektivisch olympisch werden und es war eine Weltpremiere „Anna ist mit beiden Achtern näher an die Weltspitze gerückt. Ihr Einsatz war bärenstark, vor allem angesichts der Doppelbelastung“, so Karg.

Starkes Debüt: Wollenhaupt / Labonde sammeln internationale Erfahrung

Mit Malou Wollenhaupt war eine weitere Germania-Athletin in Varese am Start. Gemeinsam mit Antonia Labonde bildete sie den deutschen Frauen-Zweier ohne, betreut von Trainer Alexander Usen. Das junge Duo zeigte beim ersten Elite-Weltcup-Einsatz eine solide Leistung und sammelte wertvolle internationale Erfahrung. Auch wenn es noch nicht für eine Top-Platzierung reichte, war der Auftritt ein wichtiger Entwicklungsschritt auf dem Weg zur U23-WM.

Karg: „Formkurve zeigt in Richtung Shanghai“

Sportvorstand Johannes Karg zeigte sich nach Abschluss der Regatta hochzufrieden „Beide Achter haben sich mit einer deutlichen Steigerung seit der EM in Plovdiv gezeigt. Theis Hagemeister wurde ganz knapp Zweiter hinter dem Europameister. Anna Härtl ist mit ihrem Achter auch näher an die Spitze herangerückt. Juliane Faralisch hat im Einer hervorragende Rennen gezeigt. Wollenhaupt / Labonde haben sich auch super beim ersten Elite-Rennen präsentiert. Die Formkurve in Richtung WM Shanghai zeigt in die richtige Richtung.“

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