Mit Theis Hagemeister sitzt erstmals in der Geschichte der Frankfurter Rudergesellschaft Germania ein Germane auf dem Schlagplatz des Deutschland-Achters – der prestigeträchtigsten Bootsklasse im deutschen Rudersport. Damit tritt er in die Fußstapfen großer Namen wie Lutz Ulbricht, dem Olympiasieger von 1968, und setzt die Frankfurter-Tradition auf internationaler Ebene fort.
Der 25-jährige Hagemeister bringt neben Kraft und Technik vor allem Führungskompetenz mit – eine Fähigkeit, die auf dem Schlagplatz von zentraler Bedeutung ist. Besonders bemerkenswert: 2019 ruderte er noch für die Niederlande auf eben dieser Position und gewann bei den U23-Weltmeisterschaften mit dem niederländischen Achter die Bronzemedaille. Dass er heute das deutsche Flaggschiff anführt, ist Ausdruck einer konsequenten und erfolgreichen Entwicklung.
Bundestrainerin Sabine Tschäge sieht in ihm einen idealen Mannschaftskapitän:„Theis hat in den letzten Jahren eine sehr gute, positive Entwicklung genommen und sich kontinuierlich weiterentwickelt. Ihn zeichnet aus, dass er ein absoluter Kämpfer ist. Er lässt sich von nichts von seinem Weg abbringen. Er denkt für die Mannschaft und weiß, dass er ein Team mitnehmen muss.“
Die Saison 2025 steht im Zeichen des Umbruchs: Fünf neue Ruderer verstärken den Achter – neben Hagemeister sind das Sönke Kruse, Julius Christ, Paul Klapperich und Tobias Strangemann. Gemeinsam mit den etablierten Kräften Olaf Roggensack, Benedict Eggeling, Mattes Schönherr und Steuermann Jonas Wiesen bildet sich ein schlagkräftiges Team, das sich zunächst auf die Europameisterschaften in Plovdiv und anschließend auf die Weltmeisterschaft im September in Shanghai vorbereitet.
Langfristig ist der Blick auf die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles gerichtet.Der EM-Vorlauf in Plovdiv unterstrich bereits das Potenzial: Der Achter gewann sein Rennen mit neuer Europameisterschafts-Bestzeit in 5:18,79 Minuten – nur elf Hundertstel über der eigenen Weltbestmarke. Ein starkes Statement gegen die Konkurrenz aus Großbritannien und den Niederlanden, die als Olympiasieger und -zweite in das Rennen gingen.